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Badnerlied - Geschichte
Die Entstehung des Badnerliedes ist nicht vollständig geklärt. Es gibt ein "Sachsenlied", das in der Melodie dem Text ähnlich ist, dieses ist älter. Man nimmt bislang an, dass das Badnerlied von diesem abstammt. Im Unterschied zum älteren Sachsenlied und anderen vergleichbaren regionalen Lobliedern, errang das Badnerlied jedoch schnell große Beliebtheit als Marschlied. Anfang der 1930er Jahre komponierte der Herbolzheimer Komponist Emil Dörle den berühmten Marsch "Hoch Badnerland" der gerne als Auftakt zum Badnerlied gespielt wird.

Gedruckt steht es zum ersten Mal in einem Liederheftchen zum 16. Badischen Pioniertag 1896 in Heidelberg. Allerdings nur mit 3 Strophen. Die beiden Strophen „In Karlsruh ist die Residenz“ und „Alt-Heidelberg du feine“ sind darin noch nicht enthalten.

Vollständig mit seinen 5 Strophen steht es erst in einer kleinen Sammlung Soldatenlieder, die Leutnant Karl Pecher vom 5. Badischen Infanterieregiment Nr. 113 (Freiburg), nach dem Gesang seiner Einheit um 1902 veröffentlicht hat. Die Reihenfolge der Strophen in der heutigen Version stimmt jedoch nicht mit der damaligen Version überein. 1915 wird die Melodie in einem Schulliederbuch als "alte badische Volksweise" bezeichnet.

Die erstmalige Belegung der Bundesfestung Rastatt mit Soldaten erfolgte 1848. Im Jahre 1890 wurde bereits mit den Abbrucharbeiten begonnen. Demnach scheint diese Strophe wohl zwischen 1852 und 1890 entstanden zu sein.

Der Ursprung der Strophe „Alt-Heidelberg du feine ...“ ist bekannt. Sie stammt von dem badischen Dichter Josef Victor von Scheffel (1826-1886), aus seinem „Trompeter von Säckingen“ (1852), dort ist sie im 2. Stück eingebunden.

Im Ringen Leo Wohlebs um die Zukunft Südbadens bzw. Gesamtbadens in den Jahren 1948 - 1952 erlebte das Badnerlied eine Renaissance. Inzwischen wird es auch als die „Badische Hymne“ bezeichnet. Es ist heute populärer denn je. So wird es bei vielen Anlässen gespielt und gesungen, sowohl öffentlich als auch im privaten Kreis, und es wird von jung und alt gesungen.

Die größten Chöre bilden sich jeweils bei den Heimspielen von SC Freiburg, 1899 Hoffenheim und KSC, dort wird das Badnerlied vor Spielbeginn von den Fans gesungen. Ein besonderer Erfolg des Badnerliedes ist bei der Hitparade des SWR 3 im Jahre 2005 zu verzeichnen. Dort haben Badner und Württemberger getrennt über 1000 Titel abgestimmt. Bei uns Badnern belegte das Badnerlied den 9. Platz, vor Yesterday von den Beatles.

Im Laufe der Jahre wurden viele Strophen hinzugedichtet. Mehrere dieser Strophen sind Regionen und Orten gewidmet, also unserer unmittelbaren Heimat. Der „Badnerlied-Forscher“ Ossi W. Pink kennt inzwischen mehr als 1.000 Strophen (2016). Er ist übrigens „Badener des Jahres 1995“.

Das Badnerlied verbindet uns Badner vom Main bis zum Bodensee, ein Grund mehr, es so oft als möglich zu singen.

Bei den Originalstrophen sollten wir uns an eine bestimmte Reihenfolge halten, damit wir nicht durcheinander singen. Hauptsächlich wird es in der Reihenfolge gesungen wie es auf der Textseite dargestellt ist, wobei auf die 5. Strophe meist verzichtet wird. Mit der 2. Strophe wird aber auch gelegentlich die regionale Verbundenheit ausgedrückt, in Südbaden singt man dann als 2. Strophe „In Haslach ...“ und in Nordbaden „Alt-Heidelberg ...“.

In der 1. Strophe heißt es in der Originalfassung „... und liegt in Gottes Hand“, während heute meist gesungen wird „... und ruht in Gottes Hand“. Dies ist auch die verbreiteste gedruckte Version, also sollten wir abweichend von der Originalfassung dabeibleiben.

Das „Deutsche Volksliedarchiv“ in Freiburg hat eine interessante Zusammenstellung über das Badnerlied auf seiner Homepage.

2012 wurde auch ein Büchlein zum Badnerlied herausgegeben. Es ist sehr informativ und unterhaltsam, „Das Badnerlied“ – Geschichte und Geschichten, ISBN 978-3-8425-1197-2.